Indikative Therapien
Skillsgruppe
Die Skillsgruppe ist ein psychoedukatives RPK-Behandlungsprogramm, welches aus einem verhaltenstherapeutisch-orientierten Gruppentraining besteht, das sich speziell mit dem Aufbau von Coping-Strategien bei innerer Anspannung und emotionaler Instabilität befasst und Kernbestandteil der dialetkisch-behavioralen Therapie ist. Ziele der Behandlung sind darüber hinaus die Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungsfähigkeit, Etablierung von Achtsamkeit, eine angemessene und funktionale Gefühls- und Stimmungsregulation, bessere Spannungs- und Frustrationstoleranz und Verbesserung des Selbstwertgefühls.
Psychoedukation bei Psychosen
Der Umgang mit den jeweiligen Diagnosen unserer Teilnehmer ist individuell und mit entscheidend für den positiven therapeutischen Prozess. Unser therapeutisches Team will Sie hier bestmöglich informieren und zu schulen, damit Sie selbstverantwortlich mit einer diagnostizierten psychischen Erkrankung umgehen können.
Diesem Konzept folgend, hat die Psychoedukationsgruppe (PE) als indikatives Therapiemodul von Anfang an ihren festen Platz. Neben dem didaktisch-psychotherapeutischen Aspekt unserer Interventionen legen wir Wert auf die Möglichkeit, Ihnen Zeit zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu geben. So auch innerhalb der Psychoedukation unter therapeutischer Moderation innerhalb einer Kleingruppe von 6-10 Personen.
Die Rückmeldungen bestärken uns, dass unsere Psychoedukation Betroffene dabei unterstützt, sich durch ein fundiertes Verständnis der Krankheit und den selbstverantwortlichen, aber auch offenen und selbstbewussten Umgang damit besser selbst zu fördern und die Krankheit zu bewältigen.
Emotionsmanagement
In der Emotionsmanagmentgruppe wird den Rehabilitanden Wissen auf theoretischer und praktischer Ebene zu Emotionen und deren Regulation vermittelt. Ziel der Gruppe ist es, dass die Rehabilitanden erlernen ihre Emotionen zu benennen, wahrzunehmen und Handlungsstrategien erlernen, um diese in adäquater Art und Weise zu regulieren. Durch die gegenseitige Rückmeldung und den geschützten Rahmen der Gruppe machen die Rehabilitanden wertvolle Lernerfahrungen in Bezug auf vorhandene und möglicherweise alternative Strategien zur Emotionsregulation. Das Emotionsmanagement soll eine Ergänzung bzw. eine Alternative zum DBT-basierten Skillstraining sein und stellt einen störungsübergreifenden Ansatz dar, der erlebnisorientiert vermittelt wird. Die Gruppe basiert unter anderem auf dem Konzept der „Emotionsfokussierten Therapie“ (Greenberg) und wird durch Inhalte aus dem „Training Emotionaler Kompetenzen“ (Berking, 2010), dem Programm „Gefühle im Griff“ (Barnow, Reinelt & Sauer, 2016) sowie dem Therapietools Emotionsregulation (Eismann & Lammers, 2017) ergänzt.
Bewerbertraining
Zweimal wöchentlich bieten wir in Kleingruppen ein individuelles Bewerbertraining an, welches Sie gut auf das Praktikum vorbereitet. Besonders hervorzuheben sind hierbei die bewerbungsrelevanten Methoden und Techniken. Das umfasst sowohl die Erstellung der üblichen Bewerbungsunterlagen wie Anschreiben, Lebenslauf und Deckblatt als auch die Erfassung weiterer Unterlagen, um die Bewerbungsmappe zu vervollständigen. Sie erhalten Informationen und Beratung bzgl. verschiedener Berufsbilder sowie der allgemeinen Situation auf dem Arbeitsmarkt. Dazu gehören im Besonderen Techniken zur Stellensuche. Zudem erhalten Sie einen Einblick in den weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses inkl. der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch. Unsere Trainer bilden sich konstant weiter und unterstützen jeden individuell, um sein Ziel zu erreichen.
Soziales Kompetenztraining
Im Sozialen Kompetenztraining setzen sich die Rehabilitand/innen damit auseinander, wie sie sich in verschiedenen sozialen Situationen, wie etwa in der Kontaktaufnahme, Forderungs- oder Abgrenzungssituationen, angemessen und selbstsicher verhalten können. Wichtige Ziele des Gruppentrainings sind darüber hinaus die Reduktion sozialer Unsicherheiten und Ängste sowie die Verbesserung der Kommunikations- und Kontaktfähigkeit. Eine wichtige Komponente des verhaltenstherapeutisch-orientierten Programms ist das Durchführen von Rollenspielen, in denen die Teilnehmer/innen neue Verhaltensweisen ausprobieren und einüben.
Frauengruppe
Die Frauengruppe eröffnet den Teilnehmerinnen der Gruppe die Möglichkeit, in geschütztem Rahmen über vertrauensvolle Themen zu reflektieren und sich in gleichgeschlechtlicher Runde wertungsfrei auszutauschen zu können. Außerdem bietet die Gruppe Raum, individuelle Anliegen und Fragestellungen einzubringen. Beispielhafte Themen sind Identität/Frauenrolle, Glaube und Religiosität, Umgang mit Erwartungsdruck, Grenzen setzen, Selbstbehauptung, Familie und Schwangerschaft. Die Kommunikation darüber und das ressourcenorientierte Vorgehen sollen das Selbstwertgefühl und die Eigenverantwortung der Frauen stärken.
Männergruppe
Manche Themen brauchen einfach einen passenden Rahmen. So haben wir unter der Führung von Herrn Dr. Wirtz jeweils eine dafür ausgerichtete Männer- und Frauengruppe etabliert. Vor allem geschlechtsspezifische aber auch allgemeingültige Themen finden in diesen offenen Gruppe einen Rahmen. In der Männergruppe ist nahezu jedes Thema willkommen. Mann sein, Mann werden, Sexualität, Selbstbewusstsein, Stress bei der Arbeit, Freundschaft oder Partnersuche sind nur einige der Themen, welche hier einen geführten Rahmen finden. In dieser Stunde werden unsere Teilnehmer von erfahrenen Therapeuten unterstützt. Sie geben der Gruppe Halt und leiten mit viel Leichtigkeit und Humor.
Offene Gesprächsgruppe
Die offene Gesprächsgruppe ist eine systemisch ausgerichtete Gruppe, in der der Raum für einen offenen Austausch der Rehabilitanden im Vordergrund steht. Durch eine ressourcen- und lösungsorientierte Gesprächsführung sollen kommunikative und interaktionelle Prozesse der Teilnehmenden gefördert werden. Die Gestaltung der Gruppe ist individuell abhängig von den Teilnehmenden und passt sich somit an die kommunikativen und interaktionellen Bedürfnisse an.
ZERA
Im Rahmen der RPK haben Sie die Möglichkeit, an dem gruppenorientierten Programm zum Zusammenhang von Erkrankung, Rehabilitation und Arbeit, kurz „ZERA“ teilzunehmen. ZERA bildet einen wichtigen Baustein der RPK, da die Erarbeitung einer beruflichen Orientierung ein fester Bestandteil der medizinischen und beruflichen Rehabilitation ist. In ZERA setzen Sie sich sehr differenziert und kleinschrittig mit dem Thema Arbeit, den eigenen Ressourcen und Fähigkeiten sowie passenden Arbeits- und Unterstützungsmöglichkeiten auseinander.
Tiergestützte Interventionen (TGI)
Seit 2018 erweitern unsere Therapiehunde das vielfältige Angebot der RPK. Hunde sind authentische, emotional zugewandte Interaktionspartner, die auf die kleinsten körperlichen Signale des Menschen reagieren. Durch diese Fähigkeit haben sie mitunter eine „Katalysator-Funktion“ im Beziehungs- und Vertrauensaufbau. In Anwesenheit der Hunde werden Stress und Anspannung reduziert und die Kommunikation erleichtert. Die Hunde kommen in unterschiedlichen Settings zum Einsatz.
Als Präsenzhunde begleiten sie den Rehabilitationsalltag, sie können gestreichelt oder beobachtet werden und zeigen sich oftmals als natürliche Unterstützung in der Krisenintervention. Außerdem werden Einzel- und Gruppensettings im Rahmen der TGI angeboten. Durch den Einsatz der Tiere entsteht eine natürliche und aufgelockerte Atmosphäre in den sonst festen Strukturen des Alltags. Hinter der TGI in der RPK steht ein Rahmenkonzept zur Qualitätssicherung und der Garantie eines professionellen Einsatzes der Hunde.
Freizeit-Holz Gruppe
In unserem freiwilligen Freizeitangebot im Holzbereich haben die Rehabilitand:innen die Möglichkeit, sich mit dem Material Holz kreativ und spielerisch auseinanderzusetzen. Dabei können die Teilnehmer:innen weitestgehend frei wählen, welche Produkte sie anfertigen wollen. Das Freizeit-Holz-Angebot bietet sowohl Anfänger:innen als auch Fortgeschrittenen der Materie Holz die Möglichkeit, entweder komplett neu einzusteigen oder ihr bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen. Im Vordergrund steht dabei eine freudvolle Gestaltung von Freizeit und damit die ggf. (Neu-)Identifikation von neuen Ressourcen, welche den alltäglichen Belastungen im Sinne einer ausgewogenen Work-Life-Balance entgegenzusteuern helfen.